theblinq.de: PR-SaaS für zielgerichtete Journalisten-Recherche

theblinq.de: PR-SaaS für zielgerichtete Journalisten-Recherche

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In Folge 110 von Happy Bootstrapping spreche ich mit Julian Gottke, dem Gründer von theblinq.de - einem innovativen PR-Tool, das im Oktober 2024 gelauncht wurde. Julian entwickelte aus seiner Frustration im PR-Bereich ein Tool, das Nutzern hilft, passende Journalisten für spezifische Themen zu finden und mit KI-Unterstützung personalisierte Pitch-Mails zu erstellen.

Von der Frustration zur Innovation: Die Entstehungsgeschichte von theblinq.de

Die Idee entstand aus Julians Erfahrung als PR-Freelancer. "Wir haben eine Pressemitteilung verschickt an 200 Journalistinnen und merken, da kommt nichts zurück. Oder sehr wenig", beschreibt er den Ausgangspunkt. Das Team erkannte, dass der herkömmliche Ansatz ineffizient geworden war, da Journalisten täglich mit irrelevanten Inhalten überflutet werden.

Als Alternative begannen sie, Journalisten händisch zu recherchieren und personalisierte Pitch-Mails mit Factsheets zu erstellen. Diese Methode führte zu besseren Ergebnissen, war aber zeitaufwändig. "Es war richtig viel Arbeit und dann kam irgendwann die Idee, das kann man auch irgendwie ein bisschen effizienter gestalten", erklärt Julian. Was zunächst als internes Tool gedacht war, entwickelte sich zu einem Produkt mit Marktpotential.

Das Produkt und Geschäftsmodell

theblinq.de ermöglicht die gezielte Recherche von Journalisten. Nutzer können nach Themen suchen und erhalten relevante Artikel samt Journalisten angezeigt. Die KI-Suche erkennt semantische Zusammenhänge: "Wenn jetzt zum Beispiel der Heise über PV-Anlagen geschrieben hat, dann würdest du auch den Artikel bei uns angezeigt bekommen", wenn nach erneuerbaren Energien gesucht wird.

Das SaaS-Modell umfasst drei Preisstufen:

  • Freelancer-Plan: 59€ pro Monat
  • Regular-Plan: 229€ pro Monat
  • Premium-Plan: 359€ pro Monat

Aktuell nutzen die meisten Kunden den Freelancer-Plan, während der Premium-Plan den größten Umsatz generiert. 70% der Kunden zahlen jährlich und sparen dadurch einen Monat. Eine 7-tägige kostenlose Testphase ermöglicht es, das Tool ohne Zahlungsdaten kennenzulernen.

Bei der Vermarktung setzt das Team auf LinkedIn und PR. Besonders erfolgreich war die Launch-Strategie mit Podcast-Auftritten, die innerhalb weniger Wochen zu über 250 Nutzern führte. Für die Produktentwicklung spielen User-Interviews eine zentrale Rolle, wofür Julian das Buch "The Mom Test" empfiehlt.

Herausforderungen beim Bootstrapping

Die größte Herausforderung ist die Zeiteinteilung zwischen theblinq.de und bestehenden Kundenprojekten. Ein NRW-Gründerstipendium von 1.000€ monatlich erleichtert das Bootstrapping. Mit seinen ehemaligen Chefs von Quintly hat Julian Business Angels gefunden, die nicht nur Kapital, sondern auch Expertise einbringen.

Das Ziel ist ein gesundes, nachhaltiges Unternehmen: "Ich fänd's mega erfolgreich, wenn wir in den Modus kommen würden, wir sind eine echte Firma, haben fest Angestellte, arbeiten fest dran mit genug Umsatz, unser Leben gut zu finanzieren und machen ein geiles Produkt."

Julians wichtigste Learnings für Startups

  • Konzentriere dich auf gezielte PR statt Massenversand: "Ich würde nicht mit der Schrotflinte durch die Gegend laufen, sondern würde zielgerichtet sagen, guck mal, was bringt dir das, wenn du in 200 Portalen online bist?"
  • Beginne mit Fach- und Lokalpresse: Für Startups ist es sinnvoller, zunächst in relevanten Fachmedien und lokaler Presse präsent zu sein, bevor größere Medien anvisiert werden.
  • Nutze User-Interviews konsequent: Kontinuierliches Feedback von Nutzern ist entscheidend für die Produktentwicklung.
  • Marketing folgt Product-Market-Fit: Größere Marketingausgaben lohnen sich erst, wenn das Produkt den Markt wirklich überzeugt hat.
  • PR ist kein Marketing-Channel: "In der PR ist es wichtig, dass die Pressemitteilungen eher bisschen zaghafter, bisschen neutraler formuliert sind und nicht voller Buzzwords. PR ist kein Marketing-Channel."
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Andreas Lehr