Oh moon: Wie Sophie von Eichstedt ein FemHealth-Startup neben dem Vollzeitjob bootstrappt

Oh moon: Wie Sophie von Eichstedt ein FemHealth-Startup neben dem Vollzeitjob bootstrappt

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Sophie von Eichstedt gründete "oh moon", eine Marke für Periodenunterwäsche, während ihres Auslandssemesters in Norwegen. Was als Idee begann, entwickelte sie parallel zu Studium und heute neben ihrem Vollzeitjob zu einer profitablen FemHealth-Marke. Der Bootstrapping-Ansatz ermöglichte ihr, ohne externen Druck eine solide Grundlage aufzubauen und das Unternehmen nach ihren Vorstellungen zu formen.

Das Produkt: Nachhaltige Alternative mit Komfortfaktor

"Oh moon" bietet Periodenunterwäsche, die äußerlich wie normale Unterwäsche aussieht, aber durch drei spezielle Schichten Flüssigkeit aufnehmen kann. Die oberste Schicht aus Bio-Baumwolle leitet Flüssigkeit schnell weiter, die mittlere Schicht speichert sie, und eine undurchlässige Membran verhindert das Auslaufen.

"Es sieht aus und fühlt sich an wie normale Unterwäsche. Viele stellen sich vor, dass es aussieht wie eine Windel oder windelartig ist, aber das ist wirklich nicht so."

Ein Premium-Slip kostet etwa 39 Euro, wird aber auch in günstigeren Bundles angeboten. Im Vergleich zu herkömmlichen Periodenprodukten rechnet sich die Investition, da die Unterwäsche bis zu zwei Jahre verwendet werden kann. Neben der Nachhaltigkeit betont Sophie den Komfortfaktor als wichtigen Verkaufsaspekt.

Geschäftsmodell und Marketing: PR als Schlüssel zum Erfolg

90% der Verkäufe erfolgen über den eigenen Online-Shop, der Rest verteilt sich auf Plattformen wie Amazon und Avocado Store. Sophie lagert die Logistik aus, kümmert sich aber selbst um den Kundenservice. Diese schlanke Struktur ermöglicht es ihr, das Geschäft neben ihrem Vollzeitjob zu führen.

Beim Marketing setzt Sophie hauptsächlich auf PR und Pinterest-Werbung. Ihr größter Erfolg:

"Die ersten großen Erfolgserlebnisse kamen, als Beiträge in Lokalmedien erschienen sind. Dann kamen viele Verkäufe auf einmal, und das ging relativ schnell."

Die Erwähnung in großen Frauenmagazinen wie Glamour, Brigitte und Women's Health steigerte die Glaubwürdigkeit erheblich. Sophie kontaktiert gezielt Journalistinnen, die thematisch zu "oh moon" passen könnten, und bietet ihnen Produkte zum Testen an. Bei Performance-Marketing stößt sie hingegen auf Herausforderungen, besonders bei Meta, wo Inhalte zu Periodenprodukten oft geflaggt werden.

Eine weitere Marketingstrategie ist die Kooperation mit Corporate Benefits-Programmen, wodurch Mitarbeiter von Unternehmen Rabatte auf "oh moon"-Produkte erhalten.

Herausforderungen beim Bootstrapping

Die größte Herausforderung für Sophie ist das Zeitmanagement. Mit einem Vollzeitjob und einem Startup arbeitet sie oft am Wochenende oder nach Feierabend. Sie plant ihre Woche akribisch mit To-Do-Listen und priorisiert täglich ihre Aufgaben.

"Es ist natürlich trotzdem so, dass ich am Wochenende arbeite oder auch in der Vergangenheit sagen musste, wenn Freunde verabredet sind, dass ich sage, es tut mir leid, ich kann nicht. Das gehört natürlich auch zu der Downside der Selbstständigkeit."

Auch eine echte Auszeit ist selten möglich: "So wirklich Urlaub, dass ich sage, ich nehme mir jetzt eine Woche und mache gar nichts, hatte ich seitdem ich "oh moon" gegründet habe nicht."

Sophies Learnings aus dem Bootstrapping-Prozess:

  • Ein Bootstrapping-Ansatz ermöglicht profitables Wachstum ohne externen Druck
  • Personalisierte PR-Arbeit bringt mehr Erfolg als unpersönliche Massenansprachen
  • Kalkulierte Risiken sind besser als alles auf eine Karte zu setzen
  • Bewusste Pausen und Erholungszeiten einplanen ist essentiell
  • Flexibilität im Arbeitsstil fördert Kreativität und Motivation

Sophie hat bewiesen, dass es möglich ist, ein erfolgreiches Produkt mit strategischem Marketing und einem nachhaltigen Geschäftsmodell aufzubauen – ganz ohne externes Kapital und parallel zum regulären Job.

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Andreas Lehr