Marswalk: Wie Victor mit 20 eine Gen Z Agentur gründete und heute 5 Millionen Euro Umsatz macht (#152)

Marswalk: Wie Victor mit 20 eine Gen Z Agentur gründete und heute 5 Millionen Euro Umsatz macht (#152)

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Victor ist 26 Jahre alt und Gründer von Marswalk – einer Gen Z Agentur, die Großunternehmen hilft, junge Zielgruppen auf Social Media zu erreichen. Gestartet 2020 mit TikTok, heute 45 Mitarbeiter, 5 Millionen Euro Jahresumsatz, Büros in Wien, Berlin und bald Köln.

Das Besondere: Victor war selbst TikToker mit 80.000 Followern, bevor er die Agentur gründete. Eine Geschichte über Horror-Content, den ersten Kunden für fast gratis und den Moment, als die erste Mitarbeiterin kündigte.

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Von YouTube-Flop zu TikTok-Erfolg

Victor wurde in Hamburg geboren, wuchs aber in Wien auf. Mit 14 entdeckte er seine Leidenschaft: Videos. "Mein größtes Hobby war es, mit meinen Freunden YouTube Videos zu machen. Wir wollten gemeinsam große YouTuber werden", erinnert er sich. Comedy-Sketches, 80 Follower – kein Erfolg, aber eine wichtige Lektion:

"Was wir gelernt haben ist, wie man zusammenhält und wie man gemeinsam ein cooles kreatives Projekt auf die Beine stellt."

2018 kam TikTok. Victor versuchte es erneut – diesmal mit Horror-Sketches. "Ich liebe Horror, das ist mein Lieblingsgenre. Ich dachte mir, wie kann man jetzt in 60 Sekunden im Hochformat eine spannende Geschichte erzählen?" Alle lachten ihn aus: "Was macht ihr da für einen Blödsinn, TikTok ist nur für Teenager."

Innerhalb von sechs, sieben Monaten hatte Victor 80.000 Follower und war der größte Horror-Channel in Österreich. Parallel schloss er sein Wirtschaftsstudium ab. "Ich hab gemerkt, dass ich noch mehr möchte, als nur ein Influencer zu sein."

Der erste Kunde: Fast gratis für Espresso Mobil

Victor überlegte: "Wie kann ich das, was ich als Leidenschaft habe, nutzen, um Unternehmen zu helfen?" Er ging zu Unternehmen und sagte: "Hey, ich zeige euch, wie ihr TikTok benutzen könnt."

Der erste Kunde war Espresso Mobil, ein bekannter Kaffee-Stand in Wien. "Wir haben die auf Instagram angeschrieben und gesagt, können wir mal für euch tätig werden, können wir euch TikTok-Videos umsetzen." Das Angebot: fast gratis arbeiten. "Wir haben die ersten Monate quasi für lau gearbeitet."

Es funktionierte. Espresso Mobil empfahl Marswalk weiter. "Von dahin ging es dann immer leichter, wenn man schon ein paar bekannte Namen im Hintergrund hat." Ein klassischer Fuß-in-der-Tür-Moment.

Schnelles Wachstum: Von 2 auf 45 Mitarbeiter

Victor gründete Marswalk 2020 mit einem Co-Founder – genau zu Beginn von Corona.

"Wir haben uns selber nichts ausgezahlt und das, was uns übriggeblieben ist, genommen, um den ersten Mitarbeiter zu finanzieren."

Das Wachstum war schnell. Bereits beim zweiten Kunden stellten sie die erste Mitarbeiterin ein. Doch drei Monate später kündigte sie. "Sie kam zu uns und sagte, das ist nicht meine Zukunft." Ein tiefer Schlag. "Wenn nicht mal die erste Mitarbeiterin an uns glaubt, können wir das überhaupt durchziehen?"

Victor zweifelte. "Ich kann mir noch sehr gut an den Moment erinnern, wo ich mir alle Fragen gestellt habe, ob ich das überhaupt machen will, ob ich nicht eher einen normalen Job suchen sollte." Mentoren halfen ihm durchzuhalten. "Ich hatte keine andere Wahl. Ich wusste, ich muss erfolgreich werden."

Heute beschäftigt Marswalk 45 Mitarbeiter in Wien, Berlin und bald Köln. Der Jahresumsatz liegt bei 5 Millionen Euro. Marswalk arbeitet mit Großunternehmen zusammen, um Gen Z über TikTok, Instagram und andere Plattformen zu erreichen.

Österreich als Vorteil: Kleinerer Markt, schnellere Netzwerke

Victor betont: "In Österreich ist es tatsächlich ein Stückchen leichter zu gründen als in Deutschland." Der Grund? "Wien und Österreich ist ein kleineres Land. Du lernst schneller alle Leute kennen. Wahrscheinlich könnte ich innerhalb von fünf bis zehn Minuten die Nummer vom Bundeskanzler organisieren."

Das half beim Netzwerk-Aufbau. Bekannte Namen wie Espresso Mobil öffneten weitere Türen. "Das ist deutlich schwieriger in Deutschland", glaubt Victor. Trotzdem expandiert Marswalk jetzt nach Deutschland – mit Berlin und bald Köln.

KI als Chance, nicht als Bedrohung

Victor sieht KI pragmatisch: "Ich denke nicht, dass KI die ganze Welt übernehmen wird oder wir alle Sorgen um unsere Arbeitsplätze machen müssen. Es wird immer für gute Leute einen Space geben."

Seine Botschaft: "Jeder muss das als Chance sehen – Brands, Agenturen, Angestellte, Unternehmer. Die Leute, die das embracen, die suchen wir total."


Was ich im Interview gelernt habe:

Früher Misserfolg ist Lernerfahrung: 80 YouTube-Follower waren kein Erfolg, aber Victor lernte, im Team zu arbeiten – die Basis für Marswalk.

Gratis-Arbeit öffnet Türen: Der erste Kunde zahlte fast nichts. Aber die Referenz ermöglichte alle folgenden Deals.

Der erste Mitarbeiter-Exit ist hart: Als die erste Mitarbeiterin kündigte, zweifelte Victor. Mentoren halfen durchzuhalten.


Learnings für Gründer:

Nische + Timing = Gold: Horror-Content auf TikTok 2018 war die perfekte Kombination. Finde deine Nische früh.

Kleinere Märkte sind leichter: Österreich ermöglichte schnellere Netzwerke. Wenn du in einem kleineren Markt startest, nutze das.

Erste Kunden: Referenzen > Geld: Fast gratis arbeiten für bekannte Namen bringt mehr als hohe Preise bei Unbekannten.

Reinvestiere alles: Victor und sein Co-Founder zahlten sich nichts aus und finanzierten damit den ersten Mitarbeiter.

Mentoren sind Gold wert: Als Victor aufgeben wollte, hielten ihn Mentoren. Such dir erfahrene Unterstützer.

Work hard, play hard funktioniert: Victors Team hat krasse Hobbys (Tanzen, DJing, etc.). Die Balance hält die Energie hoch.Hast du Fragen oder Feedback zum Podcast?


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Andreas Lehr