Dominik Sobe ist 25 Jahre alt und hat in nur zwei Jahren ein erfolgreiches SaaS-Business aufgebaut. Sein Produkt HelpKit ermöglicht es Unternehmen, ihre Notion-Dokumente als professionelles Help-Center zu nutzen. Als digitaler Nomade lebt er aktuell in Bangkok und steuert von dort sein Business, das kurz vor der 10.000-Dollar-MRR-Marke steht.
Vom BWL-Studenten zum Software-Unternehmer
Nach einem Studium der Betriebswirtschaft und einem Master in Information Systems entdeckte Dominik seine Leidenschaft fürs Programmieren. Statt der ursprünglich geplanten Management-Consulting-Karriere baute er erste kleine Apps. Die Idee zu HelpKit entstand während eines Hackathons in Portugal, wo er in nur 48 Stunden einen ersten Prototypen entwickelte.
"Ich wusste, dass das ein Produkt ist, das ich unbedingt selber haben möchte. Und auch etwas ist, wo ich mir denken kann, viele Firmen brauchen ein Help Center", erinnert sich Dominik an die Anfänge.
Ein Help-Center-System auf Notion-Basis
HelpKit ist eine SaaS-Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre in Notion gespeicherten Dokumentationen als professionelles Help-Center zu präsentieren. Die Software bietet verschiedene Preispläne von 19 bis 79 Dollar pro Monat und richtet sich besonders an B2B-Kunden. Aktuell arbeitet Dominik an der Integration von KI-Funktionen, um das Help-Center noch intelligenter zu gestalten.
Ein durchdachtes Pricing-Modell für nachhaltiges Wachstum
Das Pricing-Modell besteht aus drei Stufen:
- Starter: 19 USD/Monat
- Business: 39 USD/Monat
- Professional: 79 USD/Monat Die Monetarisierung erfolgt über Paddle als Payment Provider, der sich um die internationale Steuerabwicklung kümmert. Das aktuelle MRR liegt bei knapp 10.000 USD.
Transparentes Marketing als Schlüssel zum Erfolg
Die ersten Kunden gewann HelpKit durch transparente "Build in Public"-Kommunikation auf Twitter. Besonders erfolgreich war die Zusammenarbeit mit Notion-Influencern, die das Tool kostenlos testen konnten und es später ihren teils 200.000+ Followern empfahlen. Statt klassischer Blogposts setzt Dominik auf "Engineering as Marketing" - er baut kleine Hilfstools, die viral gehen und Traffic auf HelpKit lenken.
Moderner Tech-Stack für skalierbare Lösungen
- Frontend: Vue.js/Nuxt
- Backend: Node.js mit TypeScript
- CMS/API: Strapi
- Cloud-Infrastruktur: Netlify (Frontend), Digital Ocean & Render (Backend)
- Payment: Paddle für die Zahlungsabwicklung
Die Balance zwischen Nomadenleben und Produktivität
Als One-Man-Show muss Dominik alle Bereiche selbst abdecken - von der Entwicklung über Marketing bis zum Support. Die größte Herausforderung war anfangs die Work-Life-Balance, besonders als digitaler Nomade. Mittlerweile hat er gelernt, dass man mindestens drei Monate an einem Ort bleiben sollte, um produktiv arbeiten zu können. "Dieses kurze Traveling geht sehr auf meine Ressourcen", erklärt er.
Die wichtigsten Learnings:
- Nicht monatelang im stillen Kämmerlein entwickeln, sondern früh mit der Zielgruppe sprechen
- "Build in Public" schafft Verbindlichkeit und erste Kunden
- Ein stabiler Arbeitsrhythmus ist auch als digitaler Nomade essentiell
- Man braucht nicht zwingend Venture Capital - viele digitale Produkte lassen sich bootstrappen
- Konzentration auf wenige, aber dafür qualitativ hochwertige Features
- Bei der Produktentwicklung auf das eigene "Magengefühl" hören
Fazit
Dominiks Geschichte erzählt im Podcast, wie man mit minimalen Ressourcen ein erfolgreiches SaaS-Business aufbauen kann. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus technischem Know-how, authentischem Marketing und der Fähigkeit, die Work-Life-Balance auch als digitaler Nomade zu meistern. Mit HelpKit hat er nicht nur ein Produkt geschaffen, das einen echten Mehrwert bietet, sondern auch bewiesen, dass Bootstrapping im SaaS-Bereich eine viable Alternative zu VC-Funding ist.