Klein aber profitabel: Wie Philipp Glöckner mit Lollipod den Podcast-Werbemarkt digitalisiert
Philipp Glöckner, Co-Host des Doppelgänger Tech Talk Podcasts und Gründer mehrerer Startups, teilt seine Erfahrungen vom nachhaltigen E-Commerce bis zum Podcast-Werbe-Marktplatz. Nach verschiedenen Stationen in der Startup- und Konzernwelt hat er mit Lollipod einen vollständig bootstrapped Marktplatz für Podcast-Werbung aufgebaut.
Vom Öko-Amazon zum Podcast-Pionier
Als Mitgründer startete Glöckner 2009 mit Avocado Store einen der ersten Marktplätze für nachhaltige Mode. Mit begrenztem Budget entwickelte das Team eine eigene Marktplatz-Software, die später auch an andere Händler lizenziert wurde. Nach weiteren Stationen, darunter eine Sharing-Economy-App und ein Corporate Job bei Daimler, startete er 2020 den Doppelgänger Tech Talk Podcast.
"Der Markt war einfach noch nicht da. Also das Thema war noch nicht so unwog, wie es jetzt ist. Auch recycelt oder irgendwie Produkte es gab. Es haben immer alle gesagt, ja, das ist ja eine ganz nette Idee. Aber wirklich Konsumveränderungen gab es damals eigentlich noch nicht."
Ein Marktplatz für Podcast-Werbung
Lollipod ist ein digitaler Marktplatz, der Podcaster und Werbetreibende zusammenbringt. Die Plattform vereinfacht den Prozess der Podcast-Werbung durch einen selbst entwickelten Ad Manager. Das Besondere: Das gesamte Produkt wurde ohne klassische Entwickler, ausschließlich mit No-Code Tools aufgebaut.
Lean Bootstrapping als Erfolgsmodell
- 100 Podcast-Shows nach 7 Monaten
- Über 3 Millionen Reichweite pro Woche
- Zwei Gründer mit 50/50 Beteiligung
- Ziel: Siebenstelliger GMV im nächsten Jahr
- Komplett bootstrapped ohne externes Kapital
Community-getriebenes Marketing
Die Vermarktung von Lollipod basiert hauptsächlich auf Mundpropaganda und dem Netzwerk aus dem Doppelgänger Podcast. Die Plattform wächst organisch durch Empfehlungen zufriedener Podcaster. In einem Markt, in dem Werbebudgets aktuell zurückgefahren werden, sieht das Team eine Chance, durch schlanke Strukturen und Experimentierfreude zu wachsen.
"Ich finde es wesentlich interessanter irgendwie mit 50.000 Euro auf dem Konto zu überlegen, okay, wie schaffen wir damit irgendwie siebenstellig als mit 500.000 oder 5 Millionen."
No-Code Revolution als technologisches Fundament
Lollipod wurde komplett mit No-Code Tools aufgebaut - ein Ansatz, der es dem Team ermöglicht, ohne klassische Entwickler auszukommen. Diese technologische Entscheidung erlaubt es, schnell zu iterieren und das Produkt flexibel anzupassen, ohne große Investitionen in Entwicklungsressourcen.
Die Herausforderungen des Bootstrappings
Das Team verzichtet bewusst auf externes Kapital, um unabhängig Entscheidungen treffen zu können. Die größte Herausforderung liegt darin, mit begrenzten Ressourcen zu wachsen und dabei profitabel zu bleiben. Der Fokus liegt zunächst auf dem deutschsprachigen Markt, bevor eine mögliche Internationalisierung angegangen wird.
Wichtigste Learnings
- Bootstrapping ermöglicht unabhängige Entscheidungen und fokussiertes Arbeiten
- No-Code Tools revolutionieren die Möglichkeiten für kleine Teams
- Konzentration auf wenige, aber dafür gut gemachte Projekte
- Organisches Wachstum durch Mundpropaganda und Community
- Lean Startup Prinzipien sind wichtiger als schnelles Wachstum
- Authentizität und persönliche Zufriedenheit über schnelles Wachstum stellen
Fazit
Philipp Glöckners Geschichte zeigt, wie man mit modernen Tools und einem schlanken Ansatz auch ohne großes Investitionskapital erfolgreich sein kann. Der Fokus auf Bootstrapping ermöglicht es dem Team, unabhängig zu bleiben und organisch zu wachsen. Die Kombination aus Podcast-Expertise und No-Code Entwicklung schafft dabei einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil im wachsenden Podcast-Werbemarkt.
"Ich glaube, dass dieses ganze Bootstrapped und irgendwie im Kleinen, dass das gerade erst am Anfang ist, weil wir jetzt erst die wirklichen Tools haben, die uns ermöglichen da richtig krasse Sachen zu machen."