Finally Freelancing: Maruan baut  Deutschalnds größte Freelancer Beratung mit über 1200 Kunden (#150)

Finally Freelancing: Maruan baut Deutschalnds größte Freelancer Beratung mit über 1200 Kunden (#150)

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Maruan gründete 2020 "Finally Freelancing" – eine Beratung für ambitionierte Freelancer, die Unternehmer werden wollen. Seit Gründung hat er 1247 Kunden betreut, einen Newsletter mit über 50.000 Abonnenten aufgebaut und mehrere Millionen Impressions monatlich auf Social Media.

Das Besondere: Sein Team schrumpfte von 17 auf 7 Mitarbeiter – der Umsatz blieb gleich. Eine Geschichte über LinkedIn-Strategie, KI-Optimierung und den Mut, mit 24 den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.

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Von 300 Euro GIF-Banner zur Freelancer-Beratung

Maruans Weg begann nicht in Deutschland. Er wurde im Nordirak geboren und kam mit sechs Jahren nach Deutschland – ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Nach dem Studium (Kommunikationsdesign) arbeitete er als Frontend Designer in einer SEO-Agentur. "Ich habe an einem Tag so 3, 4, 5 WordPress-Websites produziert – wie Fabrikarbeit", erinnert er sich.

Der Wunsch nach Selbstständigkeit wuchs, aber die Bequemlichkeit war noch zu hoch. Bis die Firma 2014 liquidiert wurde.

"Ich habe eine Bewerbung bei Jimdo geschrieben, wurde abgelehnt, und danach dachte ich: Du wirst nie wieder so wenig Verantwortung haben. Du bist 24, lebst in einer WG. Wenn nicht jetzt, wann dann?"

Der entscheidende Moment: Ein Kontakt fragte ihn, ob er animierte GIF-Banner bauen könne. "30 Euro die Stunde", sagte Maruan. Zehn Stunden Arbeit, 300 Euro Rechnung. "Das Geld wurde sofort überwiesen, und ich dachte: Wow. Wenn ich mehr Kunden habe und mehr arbeite, kann ich mehr verdienen." Ein Game Changer für jemanden aus dem Sozialbrennpunkt, für den 1.600 Euro netto als Festangestellter das höchste der Gefühle waren.

Das Geschäftsmodell: Von Freelancer zu Unternehmer

Finally Freelancing richtet sich nicht an "den Typen auf Bali, der seine 1.800 Euro verdient", sondern an ambitionierte Freelancer, die bereits Erfolg haben und größer denken wollen. "Freelancer, die alleine eine halbe Million im Jahr schieben und mehr verdienen als ein Agenturbesitzer", beschreibt Maruan seine Zielgruppe.

Die Beratung hilft diesen Freelancern, unternehmerisch zu denken: strukturierte Prozesse aufbauen, Preise optimieren, skalieren. Seit 2020 hat Maruan 1247 Kunden betreut. Das Team war zwischenzeitlich 17 Leute stark, ist jetzt aber auf 7 FTE (ohne Freelancer) reduziert – bei gleichbleibendem Umsatz.

"KI-Optimierung", sagt Maruan knapp. Das Team wurde effizienter, Prozesse automatisiert. Der Newsletter mit über 50.000 Abonnenten ist ein Hauptkanal, ebenso wie LinkedIn mit mehreren Millionen Impressions monatlich.

Marketing: LinkedIn als Hauptkanal

Maruans größter Marketing-Hebel ist LinkedIn. Während andere auf Instagram oder TikTok setzen, fokussiert er sich konsequent auf die Business-Plattform. "Mehrere Millionen Impressions über alle Socials jeden Monat", sagt er. Die meisten davon kommen von LinkedIn.

Seine Strategie: Personal Branding. Maruan ist das Gesicht von Finally Freelancing. Er teilt seine eigene Geschichte, gibt Einblicke in sein Business und spricht offen über Herausforderungen. Das schafft Vertrauen und zieht genau die Kunden an, mit denen er arbeiten will: ambitionierte Freelancer, die bereit sind zu investieren.

Der Newsletter mit 50.000 Abonnenten ist der zweite Pfeiler. "Deutschsprachige Freelancer", betont Maruan. Er bedient eine klare Nische und wird dort zur Autorität. Die Kombination aus LinkedIn-Reichweite und Newsletter-Bindung funktioniert.

Von 17 auf 7 Mitarbeiter: Effizienz durch KI

Die spannendste Entwicklung: Maruan reduzierte sein Team von 17 auf 7 Mitarbeiter – bei gleichbleibendem Umsatz. "KI, Optimierung, sowas halt. Da haben wir wirklich schon krass optimiert", erklärt er.

Details nennt er nicht im Interview, aber die Botschaft ist klar: Mehr Menschen bedeuten nicht automatisch mehr Output. Effizienz, Automatisierung und die richtigen Tools können ein kleineres Team produktiver machen als ein großes.

Das erlaubt Maruan auch, seinen eigenen Tag strukturiert zu gestalten. Er steht um 5 Uhr auf – nicht als Religion, sondern weil es für ihn funktioniert. "Die Kunst ist es, früh ins Bett zu gehen. Ich bin meistens zwischen 20:30 und 21 Uhr im Bett." Montags, mittwochs, freitags: Sport morgens, dann ab 8 Uhr ins Büro. Dienstags und donnerstags: Deep Work von 5 bis 10 Uhr, dann längere Mittagspause.

Bootstrapping mit Personal Brand

Finally Freelancing ist komplett bootstrapped. Kein Investor, kein Fremdkapital. Maruans Personal Brand ist sein größtes Asset – und die funktioniert, weil er authentisch ist. Er spricht offen über seinen Background (Irak, Sozialbrennpunkt, Ablehnung bei Jimdo), über seine Arbeitsweise (5 Uhr aufstehen, Deep Work) und über seine Fehler.

Das macht ihn glaubwürdig. Und Glaubwürdigkeit verkauft – gerade in der Freelancer-Szene, wo viele Coaches mit großen Versprechen locken, aber wenig liefern.


Was ich im Interview gelernt habe:

Personal Branding schlägt Ads: Maruan baut seine Brand auf LinkedIn auf, nicht durch bezahlte Werbung. Authentizität und Sichtbarkeit bringen die richtigen Kunden.

Mehr Team ≠ mehr Output: Von 17 auf 7 Mitarbeiter bei gleichem Umsatz zeigt: Effizienz schlägt Teamgröße. KI und Automatisierung machen den Unterschied.

Nische + Newsletter = Power: 50.000 Abonnenten in einer klaren Nische (deutschsprachige Freelancer) sind mehr wert als 500.000 generische Follower.


Learnings für Gründer:

Starte aus der Not heraus: Maruan wurde nicht bei Jimdo genommen – rückblickend das Beste, was passieren konnte. Manchmal braucht es einen Push.

300 Euro können dein Leben verändern: Die erste Rechnung über 300 Euro für GIF-Banner zeigte Maruan, dass mehr möglich ist. Kleine Erfolge zählen.

LinkedIn vor Instagram: Für B2B funktioniert LinkedIn besser als Instagram oder TikTok. Fokus auf eine Plattform schlägt breite Streuung.

Newsletter ist dein Asset: 50.000 Abonnenten sind ein riesiger Wert. E-Mail gehört dir – Social Media Follower nicht.

5 Uhr aufstehen ist keine Religion: "Wichtig ist, dass man sich selber kennenlernt, weiß, wann man am besten funktioniert." Finde deinen Rhythmus.

KI macht kleine Teams mächtig: Von 17 auf 7 ohne Umsatzverlust. Automatisierung und die richtigen Tools erlauben Skalierung ohne Headcount-Explosion.


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Andreas Lehr