Arvid Kahl, heute erfolgreicher Autor und Content Creator, teilt seine Reise vom Software-Entwickler zum Millionen-Exit und wie er sich danach ein florierendes Medien-Business aufbaute. Seine Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass man auch ohne externes Kapital ein erfolgreiches Unternehmen aufbauen und verkaufen kann.
Vom Entwickler zum Gründer
Nach verschiedenen Stationen als Entwickler, unter anderem im Silicon Valley, identifizierte Arvid gemeinsam mit seiner Partnerin Danielle ein Problem: Als Online-Englischlehrerin verbrachte sie zu viel Zeit damit, Feedback für ihre Schüler zu schreiben.
"Ich hatte die Stunde gern mit meiner Freundin. Weißt du, also ich hätte jetzt, du musst das ja, das kann man ja automatisieren, hier ich bin doch der Computer-Typ, ich kann das doch für dich lösen."
Ein SaaS-Business entsteht
Aus der Problemlösung entstand Feedback Panda - ein Tool, das Lehrern half, Feedback-Berichte automatisch zu generieren. Innerhalb von zwei Jahren wuchs das Unternehmen auf:
- 5.500 zahlende Kunden
- 55.000 USD monatlich wiederkehrender Umsatz
- Nur zwei Personen im Team
Der Weg zum Exit
Der Erfolg hatte seinen Preis - Arvid näherte sich dem Burnout. Als einziger Techniker war er rund um die Uhr in Bereitschaft. Die Lösung: Ein Verkauf an Shoresworth Capital. Die Übergabe wurde akribisch vorbereitet:
- Ausführliche Dokumentation aller Prozesse
- 10-stündiges Video-Walkthrough des Codes
- Klare Standard Operating Procedures
Vom Exit zum Creator
Nach dem Verkauf begann Arvid zu schreiben - zunächst als Form der Verarbeitung, später als neue berufliche Identität. Heute betreibt er ein erfolgreiches Medien-Business:
- Mehrere Bücher, darunter Bestseller wie "Zero to Sold"
- Ein Twitter-Kurs
- Podcast mit über 180 Episoden
- Newsletter und Blog
- Fast 100.000 Twitter-Follower
Der Build-in-Public Ansatz
Eine Besonderheit ist sein konsequenter Build-in-Public Ansatz. Beim zweiten Buch "The Embedded Entrepreneur" ließ er 500 Beta-Leser am Entstehungsprozess teilhaben und passte Inhalte basierend auf dem Feedback an.
"Anstelle zu sagen, ja, ich schreibe jetzt ein Buch für euch, das wird euch garantiert helfen, kauft mal. Habe ich gesagt, ja, ich schreibe ein Buch für euch und für ein paar hundert von euch gibt es das Buch kostenlos, wenn ihr mir sagt, ob das euch hilft oder nicht."
Wichtigste Learnings
- Nutze Technologien, die du bereits kennst, statt neue zu lernen
- Community ist wichtiger als Technologie
- Email-Listen sind wertvoller als Social Media Follower
- Bootstrapping erfordert andere Marketing-Methoden als VC-finanzierte Startups
- Authentizität und persönliche Kommunikation sind wichtig für organisches Wachstum
- Der englischsprachige Markt bietet mehr Möglichkeiten
- Klarheit über die eigenen Ziele ist essentiell
Fazit
"Wenn du das Interesse daran hast, für dich selber Wert und Wohlstand aufzubauen, ohne nach der Pfeife jemand des anderen zu tanzen, dann ist Bootstrapping eine sehr gute Idee."
Arvids Reise ist super inspirierend - von der Problemidentifikation über den Aufbau eines profitablen Businesses bis zum Exit und der anschließenden Neuerfindung als Content Creator. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, aus dem stressigen Alltag als Solo-Founder die richtigen Lehren zu ziehen und diese heute mit anderen zu teilen.
Sein aktueller Erfolg als Autor und Creator basiert auf denselben Prinzipien, die schon Feedback Panda erfolgreich machten: Authentizität, enge Verbindung zur Community und konsequente Fokussierung auf Qualität statt schnelles Wachstum.